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Qualität am Coachingmarkt – mit Mario Grabner

Coaching ist heutzutage undenkbar aus unserer Welt und wird auch in den nächsten Jahren noch mehr Präsenz gewinnen.

Was genau Coaching ist, wie die Qualität am Coachingmarkt momentan aussieht und welche Verantwortung ein Coach im Endeffekt trägt, kann keiner besser erklären als Mario.

Mario und ich kennen uns auch Privat und umso mehr freue ich mich darauf, einen absoluten Profi, by the way mit Doktortitel, auf dem Coaching Markt mit ein paar Fragen zu löchern.

 

Erstmal kurz ein paar Worte zu Mario:

Mario ist Gründer der Akademie für angewandte Zukunftsbildung, in der er jährlich hunderte erfolgreiche Coaches ausbildet. Im Laufe seiner 12-jährigen Tätigkeit hat er viele tausende Menschen 1:1 in Coaching und Therapie begleitet.

Er hat ein Doktorat im Bereich Sprache und Emotionen und legt besonderen Wert auf therapeutisches Grundwissen für Coaches, um verantwortungsvoll und professionell mit Klientenanliegen umzugehen. Sein Ziel ist es, Coaches dabei zu unterstützen, Selbstvertrauen zu gewinnen und nachhaltige Ergebnisse zu erzielen.

 

Mario, was ist eigentlich ein Coach und was bedeutet Coaching?

Mario:
“Coaching heißt für mich, dass ein Mensch sich weiterentwickeln möchte und eine andere Person aufsucht, um das zu schaffen. Wir tragen oftmals alles in uns, was wir brauchen, um uns zu verändern. Es ist oft so, dass wir nicht direkten Zugriff darauf haben und ein Coach ermöglicht, es der anderen Person darauf zuzugreifen und die eigenen Potenziale besser zu erkennen und diese Ressourcen zu wecken.”

Ich persönlich sehe mich eher als Mentor und nicht als Coach. Da ein Coach seinen Kunden hilft sich selbst zu helfen. Außerdem arbeitet man viel mit Tools, anstatt beim Mentoring Erfahrungen zu teilen. Die Erfahrungen zu einem Thema teilen, das man bereits selbst erlebt hat, insbesondere indem man den Fokus auf die Umsetzung legt.

 

Du kennst dich ja auch bestens mit der Thematik Psychotherapie aus. Wann sollte man einen Coach aufsuchen, statt zum Beispiel einen Mentor oder einen Therapeuten?

Mario:
“Der erste große Unterschied ist, wie geht es mir gerade persönlich.
Psychotherapie ist leicht abgrenzbar. Bei der Psychotherapie geht es darum, wieder in die Normalität zurückzukommen. Psychotherapie beschäftigt sich quasi mit Abnormalitäten und möchte den Mensch wieder normal machen. Also gerade, wenn du selber merkst, dass es dir nicht gut geht und du dir schwer mit Dingen tust, die anderen leicht fallen, solltest du einen Psychotherapeuten aufsuchen.

Wenn es darum geht persönlich weiterzukommen und man merkt, dass man nicht alleine weiterkommt oder gezielter vorankommen möchte, würde ich eher einen Coach empfehlen. 

Coaches verfügen über ein ganz anderes Mindset. Sie sind viel offener und wachstumsbedachter. Ein Coach versucht alles aus einem Menschen zu holen und Menschen weiter zubringen und Themen aufzuarbeiten. Er arbeitet ausschließlich mit den Themen, die der Coachee in sich trägt. 

Das ist auch der größte Unterschied zum Mentor. Zum Mentor würde ich dann gehen, wenn die Person den Weg selbst hinter sich hat, den ich gehen möchte. Gerade im Bereich Business Aufbau & Fähigkeiten sind Tipps und Ratschläge eines Mentors extrem hilfreich!

Bei Themen die in dir liegen, wie beispielsweise Glaubenssätze etc. da kann dir ein Mentor nicht helfen. Jeder Mensch ist anders und muss diese Fragen individuell für sich lösen und ist somit bei einem Coach besser aufgehoben.”

 

Nochmal kurz zusammengefasst:

Coaching ist status quo, alles ist fein, aber es besteht Verbesserungspotenzial, um noch mehr rauszuholen. Ich bringe meine Themen mit und arbeite gemeinsam mit dem Coach daran, das Ganze auf ein höheres Level zu bekommen.

 

Ich habe zu dem Thema auch einmal eine ausführliche Podcastfolge aufgenommen:
Podcastfolge: Unterschied Coach & Mentor

 

Mario:
“Man kann Mentoring und Coaching auch super kombinieren!
Beispielsweise möchtest du dir ein Coaching Business aufbauen, dann braucht es zum einen Menschen, die dir den Weg zeigen und zum anderen, welche, die dir helfen beispielsweise persönliche Ängste oder Limitationen zu überwinden.”

 

Du kommst aus Österreich und dort ist der Coaching Markt nochmal ganz anders kontrolliert, als beispielsweise in Deutschland. In Deutschland gibt es keine Regelungen, wer sich Coach nennen darf und wer nicht. In Österreich ist das aber anders, kannst du einmal erzählen wie das bei euch aussieht?

Mario:
“Österreich ist im Gegensatz zu Deutschland das andere extrem. In Österreich gibt es eine Gewerbebehörde, die den Coaching Markt versucht zu regeln. Das heißt, es gibt eine Gewerbe rechtliche Ausbildung, die dauert zweieinhalb Jahre. Diese brauchst du um in Österreich als Coach arbeiten zu dürfen. Da wir staatlich anerkannter Bildungsträger sind, kommen auch viele Menschen zu uns um ihre Coaching Ausbildung durchzuführen.

In Österreich muss man Coachings vorweisen, selber in Coachings gehen, ein recht umfangreicher Prozess.
Ich bin ein sehr freidenkender Mensch und finde in Österreich ist es etwas über kontrolliert. Während d in Deutschland meiner Meinung nach der Coaching Markt etwas zu wenig reguliert ist.”

Wie immer bräuchte man die goldene Mitte. Aber prinzipiell ist eine Ausbildung schonmal ein guter Ansatz, da gerade beim Coaching tief in innere Themen reingegangen wird und man als Coach schon wissen sollte, wie man damit umzugehen hat.

 

Qualität ist ein ganz wichtiger Punkt! Nicht nur die Arbeitsqualität, sondern auch der Coach selber muss wissen, was er tut und mit Selbstbewusstsein an die Sache herangehen! 

Und da kommst du ins Spiel, du bildest ja Coaches aus und dir ist es sehr wichtig, dass es qualitativ hochwertige Coaches auf dem Markt gibt. 

Was war für dich der Anfang, dass du gesagt hast, ich gehe da jetzt raus und bilde richtig gute Coaches aus?

Mario:
“Ich habe ein paar Erfahrungen und eine Geschichte ist sinnbildlich dafür.
Ich hab ein paar Monate in der Psychiatrie in einem Wiener Krankenhaus im Zuge einer Therapieausbildung gearbeitet. 

Dort wurde eine junge Frau, ins Krankenhaus eingeliefert, weil sie mental am Ende war und einfach nicht mehr konnte. Sie fühlte sich wie das allerletzte, weil sie nichts auf die Reihe bekommen würde und das lag an ihrem Coach. 

Der Coach hat viel Manipulation geleistet und die junge Frau ist nach dem Coaching mit einem noch schlechteren Gefühl aus der Session gegangen. Sie hat sich selbst und ihr Leben hinterfragt. Es ist ein extremes Beispiel und passiert fast nie. 

Aber es gibt so viele Menschen dort draußen, die mit einer 3 Tages Coaching Ausbildung umherlaufen und sich als Coach bezeichnen. Bei den meistens läuft es glatt, aber man muss wissen was zu tun ist, da man nie weiß welche Themen man triggert. Dafür braucht es tiefes Selbstbewusstsein, der Person zumindest so weit zu helfen, dass sie gestärkt aus der Situation herausgehen kann.”

In Deutschland ist es halt echt etwas wässrig, da der Markt schon sehr schlecht reguliert ist. Prinzipiell ist es ja total löblich, dass viele Menschen einander helfen und andere unterstützen möchten. Manchmal erwartet man aber bestimmte Dinge nicht, die dann hinter anderen Themen lauern und dann kann es auch ganz schnell in eine andere Richtung gehen…

 

Hast du einen Tipp für diejenigen, die nach einem Coach suchen. Was sind so Red Flags nachdem man Ausschau halten sollte, damit man nicht in eine wie die vorherige beschriebene Situation gerät? 

Mario:
“Es gibt eine ganz interessante Studie. Es wurden verschiedene Therapierichtungen und Methoden untersucht ,dabei wurde festgestellt, dass die Art und Weise wie man als Coach arbeitet nur um die 15% ausmacht, ob das Coaching erfolgreich ist oder nicht.

Nun kommt auch die Red Flag ins Spiel, weil 35% des Coaching Erfolgs hängt damit zusammen, wie gut die Verbindung zum Coach ist. Wenn du ein komisches Gefühl hast oder merkst, das läuft nicht so rund, dann kannst du dich innerlich nicht öffnen und dann solltest du beginnen zu reflektieren.

Es kann auch sein, dass dieses Gefühl erst später, beispielsweise nach 20 Stunden auftaucht. Dann solltest du auf jeden Fall ein paar Schritte zurückgehen.”

 

Gefühle sind immer entscheidend, egal an welcher Stelle.

Also was würde ich dann machen, wenn sowas passiert? 

Mario:
“Ich würde auf jeden Fall den Coach damit konfrontieren,  dann ist es ganz wichtig zu sehen, wie der Coach reagiert. Wenn er sagt, dass du selbst schuld bist oder es nicht sein Problem ist, dann weißt du, das hier ist eine große Red Flag!

Außerdem, wenn dein Coach dir nicht richtig zuhört oder dich versucht zu überzeugen oder zu überreden, dann ist es ebenfalls eine Red Flag.”

 

Ich finde es spannend, dass du gesagt hast, dass das Gefühl auch zwischendrin vorkommen kann!

Generell, ich bin ein riesengroßer Fan davon auf das eigene Gefühl zu vertrauen. Ich selbst hatte auch mal die Erfahrung mit einem Coach, dass am Anfang alles richtig gut lief, und dann standen wir an einem Punkt, an dem es nicht mehr ganz so harmonisch lief.

 

Woran glaubst du kann das liegen, dass das so zwischendrin auf einmal Switched und auf einmal sich nicht mehr gut oder sicher anfühlt?

Mario:
“Einerseits kann es sein, dass manche Coaches für bestimmte Themen sehr gut geeignet sind, während er für andere Themen eher weniger geeignet ist.

 

Die zweite Sache ist, dass auch Coaches nur Menschen sind und bei bestimmten Themen getriggert werden können. Wenn man eine Person besser kennenlernt und sich vielleicht mit dieser identifiziert, kann es sein, dass der Coach getriggert wird und er sich anders verhält.
Wie zum Beispiel Ratschläge geben. Ratschläge zu geben, ist immer ein Zeichen dafür, dass der Coach mehr bei sich selbst als bei dir ist.

Es gibt unzählige Gründe und es ist wichtig diese ernst zu nehmen und dass man auch für sich einsteht und darauf aufmerksam macht.

Coaching ist ein Ort, der sicher sein sollte, wo nichts nach außen getragen werden sollte. Wenn du merkst, da erzählt jemand weiter oder du fühlst dich nicht mehr wohl ist das ebenfalls eine Red Flag.

Im Coaching solltest du alles ansprechen können und immer das Gefühl haben, dass du gehört und verstanden wirst.”

 

Es ist ja auch ein schönes Wachstumspotenzial in dem Moment offen zu sagen, wenn ich mich nicht so fühle. 

Im Coaching gibt es einen Grundsatz: Der Coachee hat immer recht. 

Ganz egal, was die Meinung des Coaches ist, in diesem Moment ist es die aktuelle Situation und Gefühlslage des Coachees und nicht die Wahrnehmung des Coaches.

 

Was kann man als Coach tun, um noch bessere Ergebnisse und Arbeiten mit und für seine Kunden zu erreichen?

Mario:
“Als Coach ist unsere Aufgabe, dass wir uns ständig weiterentwickeln.

Manche Coaches, die schon lange am Markt sind, sind davon überzeugt, dass sie genug wissen und sich nicht weiterentwickeln brauchen. Das ist etwas widersprüchlich, da anderen geholfen werden soll, aus dem alten Mindset herauszukommen und sie sich selbst nicht weiterentwickeln wollen.

Jeder Mensch hat Probleme, jeder Coach hat Probleme. Der Unterschied zu einem guten Coach ist, dass diese ihre Probleme nicht in die Coachings projizieren, sondern sich selbst reflektieren und mit anderen sprechen.

Um Coach zu werden, brauchst du eine Coachingausbildung. Du musst die verschiedenen Tools kennen und darüber bewusst sein, wie man coacht. Manche Leute kommen und sagen: Das Leben ist das beste Coaching, oder? Das hat mir alles gezeigt. Dabei sollte nicht vergessen werden, dass Coaching ein eigener Beruf ist. In der Regel lernt man Berufe.”

 

Ich finde es auch total schön, wie du das Thema Coaching vermenschlichst, weil auch Coaches sind nur Menschen. Auch als Coach, darf man sich unterstützen lassen, damit man noch besser in seiner Arbeit wird. 

Du trägst aktiv dazu bei, den Coaching Markt zu verbessern und gute Coaches auszubilden, mit deinen Ausbildungen.

 

Was sind 3 Dinge, die du dir für den Coaching Markt wünschen würdest?

Mario:
“Transparenz in Form von was hilft wirklich. Es werden immer nur die Testimonials mit den mega Durchbrüchen gezeigt und eher weniger mittelmäßige Ergebnisse. Kleine Fortschritte sind auch OK und in diesem Bereich einfach offener zu sein. 

Außerdem wünsche ich mir mehr kritisches Denken der Kunden. Da momentan mehr über Ängste, anstatt über Wünsche verkauft wird.

Also ich würde wirklich gerne mehr Ethik, mehr Transparenz und mehr kritisches Denken einbringen. Es ist nichts dagegen einzuwenden viel Geld zu verlangen, wenn man Leistungen erbringt, die den Menschen helfen. Aber es wird oftmals viel an die Menschen versprochen, dass nicht gehalten wird und oftmals ist es von vorneherein schon klar, dass es nicht gehalten werden kann. 

Wir beispielsweise stellen ganz viel kostenlos zur Verfügung. Bei uns kannst du dich einerseits ganz viel informieren, aber du kannst auch mit mir sprechen, wenn du was machen möchtest. Es ist einfach wichtig, den Zugang zu den Menschen zu haben.

 

Zukünftig wünsche ich mir, dass ganz vielen Menschen geholfen wird, weil mehr Menschen den Mut fassen Coach zu werden.

Ich bin der festen Überzeugung, dass wir immer noch ganz am Anfang der Coaching Ära stehen!”

 

Viele sagen, dass der Markt übersättigt ist, aber da ist noch so viel Potenzial!

Mario:
“Oh ja, meiner Meinung nach stehen wir erst am Anfang. Wenn man sich den durchschnittlichen Menschen anschaut, hat dieser den Begriff Coach noch nicht gehört und das ist immer ein Zeichen dafür, dass wir wirklich am Anfang stehen. 

Natürlich ist die Coaching Bubble momentan gesättigt, das ist OK, aber ganz wichtig, du darfst, du darfst mutig sein, du darfst deinen Traum verfolgen. Es braucht viele Coaches, weil es irgendwann so sein wird, dass jeder Mensch einen Coach haben wird. Das Image ändert sich gerade extrem.

Alle erfolgreiche Menschen, die ich kenne, haben Coaches!”

 

Sehe ich absolut genauso und ist auch meine Erfahrung. Alle Menschen um mich herum oder alle, die auch mich betreuen haben Coaches. 

Es passiert gerade ein Umdenken und viele Menschen fühlen sich berufen in die Welt zu gehen und zu helfen, diese zu verbessern und Menschen dabei zu unterstützen, ihr volles Potenzial auszuschöpfen.

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